Recherche-Journalismus & Photographie

 

Schafsköpfe werden mit einem glühenden Eisen als Delikatesse in den Townships gegrillt.                             Foto: Meinrad Heck / edition-zeitlupe.com

 

Geschichten aus Südafrika:
 
Nah am Himmel,
aber nicht im Paradies
 
Der Journalist Meinrad Heck war auf Recherche-Reise und erzählt in musikalisch-literarischen Lesungen vom Leben und Überleben in Südafrika: "Wir weinen nicht, wir singen" 
 
Der Blick auf grandiose Landschaften, das Leben in einsamen Wüsten, die Majestät der Wildnis oder die glitzernden Städte rauben Besuchern am Kap der guten Hoffnung bisweilen den Atem. Und ein Blick hinter diese und andere so traumhafte Kulissen raubt vielen den Schlaf. Südafrika ist eines der reichsten Länder auf dem afrikanischen Kontinent. Die Infrastruktur in weiten Teilen vergleichbar mit europäischen Maßstäben. Viele hunderttausend Reisende werden jedes Jahr von diesem Afrika-Virus gepackt, der sie nicht mehr loslässt und immer wieder kommen lässt.  
„Eine Welt in einem Land“ nennen die Marketing-Profis der Tourismusindustrie ihr Produkt am Kap der guten Hoffnung. Seit über 20 Jahren bereist der in Karlsruhe lebende Journalist und Fotograf Meinrad Heck dieses Land. Fasziniert von jenen grandiosen Landschaften und wilden Safaris oder von den Sternen in stockdunklen Nächten, wo Menschen bisweilen fühlen, dass sie sehr nah am Himmel sind - aber eben nicht im Paradies.
Bei aller Faszination war der Fotograf noch mehr beeindruckt von dem Geist derer, die nicht die Austern schlürfen, sondern in den Ghettos am Knochen nagen müssen.  An kaum einem Ort auf dem Globus treffen ein „fast schon dekadenter Reichtum“ und bitterste Armut in unmittelbarer Nachbarschaft aufeinander, sagt der Journalist. Sein Interesse galt deshalb vor allem diesen Menschen in den so genannten „No Go Areas“, jenen Armenviertelns, von deren Besuch die Hochglanzprospekte der Tourismusbranche eher abraten.
Meinrad Heck hat mit seinem befreundeten Journalistenkollegen Peter Maurer ein Buch über das Land geschrieben und fotografiert. Die beiden haben in vielen Jahren vor Ort Musiker, Künstler, Träumer und Optimisten aber auch Verzweifelte und die Welt, in der sie leben, besucht. Eine Welt, in der wir uns nicht vorstellen könnten, zu (über)leben. Und sie haben den positiven Geist derer gespürt, die materiell fast nichts besitzen, und dennoch reich sind. Deshalb haben die Autoren ihren Bildband „Wir weinen nicht, wir singen“ genannt.  
Bei seinen Lesungen erzählt Meinrad Heck von seiner Arbeit. Er hat seine Bücher im Gepäck, präsentiert afrikanische Musik und seine Fotos – auf einer Wäscheleine. Das hat er hinter dem Tafelberg in Kapstadt von jungen Township-Fotografen und deren Improvisationstalent gelernt. 15 begeisterte Jungen und Mädchen, die das Leben der im offiziellen Sprachgebrauch „sozial Benachteiligten“ dokumentieren und die ihre Fotos später an den Orten zeigen, wo sie entstanden sind. Weil es dort zwischen Blechhütten und Holzbaracken keine Galerie gibt, flattern die Fotos an der Wäscheleine unter freiem Himmel.
 
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lesungen (att) zeit-lupe.com
 

 

 

 

 



Teepflückerin in KwaZulu Natal.  

Foto: Peter Maurer / edition-zeitlupe.com

 

Sternenhimmel über der Halbwüste der Großen Karoo in Südafrika: Nah am Himmel, aber nicht im Paradies.             

Foto: Meinrad Heck / edition-zeitlupe.com

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